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Digitale Demenz

Via Twitter bin ich auf folgenden Artikel im Südkurier aufmerksam gemacht worden. Es geht dabei um das Krankheitsbild der Digitalen Demenz und deren Ursachen. Der Artikel veranlasst mich, den Medienkonsum meiner Kinder neu zu überdenken und noch genauer zu beobachten. Es ist nicht so, dass sie Stunden vor der Glotze oder dem Computer verbringen. Vielmehr hat mich folgende Textstelle beeindruckt.

Trotzdem ist es so, dass der Computer in vielen Schulen zum Unterricht gehört. Welche Folgen hat das für das Lernen? Wenn ich einen Inhalt mit „Copy and Paste“ am Computer erstelle, dann hat dieser mein Gehirn noch gar nicht erreicht. Wir wissen seit Jahrzehnten, dass die Verarbeitungstiefe entscheidend für das Lernen ist. Je mehr ich über eine Sache nachdenke, desto mehr bleibt sie in meinem Kopf hängen, da sich das Gehirn durch seine Benutzung ändert. Wenn aber der Computer mir dabei hilft, mein Gehirn weniger zu benutzen, dann trägt er nicht zum Lernen bei. Er behindert das Lernen vielmehr.

[Quelle: Südkurier]

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Kommentare

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onli am :

Les dir doch mal die erste Frage und die erste antwort des Interviews ganz genau durch. Den Spinner kannst du doch nicht ernst nehmen.

hampa am :

Öhm. Und was genau ist an dieser Antwort, deiner Meinung nach, so abwegig?

Zitat: "Wir lagern geistige Arbeit in den Computer aus, deshalb arbeiten wir ja daran. Das führt zu einer geringeren Aktivität im Gehirn, das dadurch weniger genutzt wird und langfristig möglicherweise auch abbaut."

onli am :

So ziemlich alles.

Arbeit am Computer ist sehr sicher nicht generell weniger geistig fordernd als solche am PC. Z.B. die, die ich am PC mache. Es ist eine falsche explizite Prämisse, und es ist nichtmal logisch: warum sollte dem denn überhaupt so sein? Warum sollte man durch die Unterstützung des Computers nicht einfach schwerere, geistig forderndere Arbeit erledigen können?

onli am :

*als solche nicht am PC.

hampa am :

Da gebe ich dir recht. Ich gehe aber davon aus, dass der Herr Spitzer von anderen Arbeiten am Computer ausgeht. Ich denke da an Dinge, die früher ohne Rechner gemacht worden sind. (Telefonnummer aus dem Gedächtnis abrufen, Rechenaufgaben, die mit Kopfrechnen aus lösbar wären und dergleichen.)

Ich bin selber auch Software-Entwickler und weiss darum, wie du, das bei dieser Tätigkeit viel Kopfarbeit gefragt ist.

Darum gehe ich eher davon aus, dass er vielmehr damit meint, dass heute jede, noch so kleine Aufgabe mit Unterstützung eines Rechners, Smartphones oder sonst einem Gerät erledigt wir.

onli am :

Nachtrag: https://plus.google.com/102484891814321353019/posts/SG3Zkr2EfPi

"es ist schlimmer als ich dachte. die krankheit "Digitale Demenz" ist schlicht Spitzers erfindung. gerade eben nach der südkoreanischen quelle gegoogelt (er beruft sich auf südkoreanische ärzte, aber ohne fußnote): das war keine medizinische studie, sondern eine umfrage zur vergesslichkeit junger werktätiger mit smartphones. DD ist ein südkoreanisches mode- und medienwort seit 2004, niemand betrachtet das dort als ernsthafte krankheit. ein zitierter arzt, den die zeitung daraufhin anruft, sagt: es ist nur reversible vergesslichkeit, kein grund sich sorgen zu machen."

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